5 Fragen an: Jaime Huang (Absolvent MAS ETH in Sustainable Water Resources)
«Inspired by the best». Wir gehen unserem Claim auf den Grund: Wo und was sind Inspirationsquellen in der Weiterbildung? Diesmal mit Jaime Huang, einem Absolventen des MAS ETH in Sustainable Water Resources. Für ihn waren Empathie und interdisziplinäres Denken in die Problemlösung einfliessen zu lassen, wichtige Learnings aus der Weiterbildung.
School for Continuing Education: Was treibt Sie respektive Ihre Arbeit und Ihre Projekte an?
Jamie Huang: Mein Herz schlägt für die Umwelt. Das Leben wirkt sich durch Konsum, Produktion und durch unsere Aktivitäten negativ auf die Umwelt aus. Ich fühle mich verpflichtet, dazu beizutragen, diese Auswirkungen zu verringern. Die Arbeit an Projekten, welche die Lebensqualität verbessern und nachhaltige Wasserressourcen fördern, bestärkt mich in meinem Grundsatz, eine bessere Welt zu hinterlassen.
Mit welchen Erwartungen sind Sie in Ihre Weiterbildung an der ETH Zürich gestartet? Wurden diese erfüllt?
Meine hauptsächlichen Erwartungen waren 1) eine erstklassige Weiterbildung, 2) Spitzenforschung und 3) eine berufliche Weiterentwicklung. Ich bin froh und dankbar, dass meine Erwartungen voll erfüllt wurden. Ich habe mich sehr gut weiterqualifiziert, einen peer-reviewed Artikel veröffentlicht und eine Stelle als leitender Wasserwirtschaftsingenieur erhalten, noch bevor ich meine Dissertation verteidigt hatte.
Was oder wer hat Sie an der ETH Zürich besonders inspiriert?
Die gesamte Erfahrung an der ETH Zürich war inspirierend, vom Campus über die Departemente, die Mitstudierenden, die Alumni und die Gastreferent:innen. Einen bleibenden Eindruck hat vor allem einer meiner MAS-Kollegen hinterlassen. Seine beeindruckende Lebenserfahrungen und echte Authentizität haben meinen Horizont auf unzählige Arten erweitert. Neben bemerkenswerten Schritten wie dem Ausstieg aus seiner jahrzehntelangen Führungsposition in der Industrie und der Gründung eines erfolgreichen Beratungsunternehmens direkt nach dem MAS-Studium, trägt er sich selbst durch seine Positivität und Aufrichtigkeit.
Welche Aspekte aus dem MAS ETH SWR können Sie in Ihrer täglichen Arbeit besonders gut umsetzen?
Empathie und interdisziplinäres Denken in die Problemlösung einfliessen zu lassen, waren wichtige Learnings aus dem MAS ETH SWR. Die wahren Anliegen der Menschen zu verstehen und eine gemeinsame Perspektive zu gewinnen, ist entscheidend, um Fortschritte zu erzielen. Wenn wir verschiedene Fachkenntnisse und Einsichten einbeziehen, können wir bessere Lösungen entwickeln. Das mir angereicherte Wissen der partizipativen Planung, der grenzüberschreitenden Wasserrechte und der Misswirtschaft bei den Ressourcen sind auch in meiner Rolle in der Gemeindeverwaltung anwendbar.
In Ihrem beruflichen Werdegang ist eine starke Verbindung zum Thema Wasser offensichtlich. Was werden Ihrer Meinung nach die grössten Herausforderungen im Bereich der Wasserwirtschaft in den kommenden Jahren sein?
Die grösste Herausforderung wird darin bestehen, den konventionellen Ansatz zu überwinden, bei dem nur die menschlichen Interessen im Vordergrund stehen. Das 20. Jahrhundert war von einem rasanten Wachstum geprägt, aber ein Grossteil unserer bestehenden Infrastrukturen nähert sich nun dem Ende ihrer Lebensdauer. Dies ist eine Chance für positive Veränderungen, aber eine proaktive Planung ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere angesichts der erheblichen Kosten und der langen Lebensdauer der Entwässerungsinfrastruktur. Frühere Entscheidungen schaden den Ökosystemen weiterhin. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, müssen wir uns für wassersensible Städte einsetzen. Wir müssen überzeugend darlegen, dass die Kosten und Anstrengungen, die mit der Einführung nachhaltiger Methoden zur Wiederherstellung unserer Ökosysteme verbunden sind, dringend notwendig sind.
Jamie Huang ist derzeit technischer Leiter für die Entwicklung des Healthy Waters Plan für eine Grossstadt in Kanada. Der langfristige Plan befasst sich mit den wichtigsten Problemen der Abwasser- und Entwässerungsdienste der Stadt, darunter Verschmutzung, Klimawandel, Bevölkerungswachstum und alternde Infrastruktur. Ausserdem arbeitet er als Leiter der Geschäftsentwicklung bei externe Seite EnvAI Solutions Inc., einem klimawissenschaftlichen Dienstleistungsunternehmen, das einfach zu verstehende Umweltdaten und -erkenntnisse bereitstellt, um bessere Investitionsentscheidungen zu treffen.
Jamie verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Wasserwirtschaft, von der Analyse regionaler Extremniederschläge bis hin zur Überwachung verschiedener Projekte nach deren Fertigstellung. Er schloss 2021 den MAS ETH in Sustainable Water Resources ab und hat einen BASc in Bauingenieurwesen der University of Waterloo.