5 Fragen an: Ana Procopio Schön (Senior Learning & Development Manager EMBA ETH HSG)

Interview mit Ana Procopio Schön

School for Continuing Education: Welche Karrierestation hat Sie am meisten geprägt?

Ana Procopio Schön: Ich würde eher sagen, dass mehrere Erfahrungen mich und meine Karriere geprägt haben. Insbesondere die Wiederaufnahme einer akademischen und beruflichen Laufbahn in Europa, aus Lateinamerika kommend, war eine der demütigendsten und herausforderndsten Zeiten meines Lebens. Diese Erfahrungen zwangen mich jedoch auch zur Selbsterkenntnis und ermöglichten es mir, Wege zu beschreiten, die mich dorthin brachten, wo ich jetzt glücklich bin.

Was oder wer inspiriert Sie an der ETH Zürich im Allgemeinen und im Besonderen?

Meine Leidenschaft ist die Bildung. Ich glaube fest an unsere Verantwortung, Wissen zu produzieren und weiterzugeben sowie die Gesellschaft zu gestalten, indem wir grundlegende Fragen angehen. Deshalb ist es für mich eine grosse Ehre, für eine der renommiertesten Hochschulen der Welt zu arbeiten. Die wachsende Vielfalt und die Bemühungen um mehr Chancengleichheit für Frauen an der ETH und meine Kolleg:innen am Lehrstuhl Technology and Management (TIM) inspirieren mich.

Mit welchen Erwartungen sind Sie in die erste Kohorte des emba X gestartet?

Ich bin dem emba X noch in einer frühen Phase beigetreten, in dem bedeutende Hürden bereits überwunden waren. Ich fühlte mich von der Vision und der Denkweise des Teams angezogen. Daher waren meine Erwartungen die bestmöglichen. Es ist eine grosse Herausforderung, ein Programm von Grund auf neu zu entwickeln. Wir mussten uns mit unzähligen Elementen auseinandersetzen, um es zu verwirklichen. Dennoch war und ist es für mich ungemein befriedigend, an einem so komplexen und vielschichtigen Programm mitzuwirken, an der Schnittstelle zweier grossartiger Institutionen zu arbeiten und Teil eines fantastischen Teams zu sein.

Der Mehrwert des emba X für Sie in einem Satz zusammengefasst.

emba X ist ein unglaubliches und anspruchsvolles Programm, bei dem wir die Teilnehmenden – Dozierende und Studierende gleichermassen – dazu einladen, einen oder mehrere Schritte weiter zu gehen, um Ihnen eine wirklich einzigartige und lebensverändernde Bildungserfahrung zu bieten.

Wie lernt man Innovation? Oder noch wichtiger: Wie lehrt man Innovation?

Ich wünschte, ich könnte eine einfache Antwort geben. Nun, es gibt einen riesigen Wissensschatz und wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie Organisationen innovativ sind. Es ist wichtig, die Konzepte, Theorien und Instrumente zu kennen. Aber es überrascht nicht, dass Innovation multifaktoriell ist. Sie hat weniger mit einfachem Glück oder Kreativität zu tun. Einerseits hängt sie mit einer gut abgestimmten Strategie, konsequenten Bemühungen und Ressourcen sowie dem Erlernen wie mit Misserfolgen umzugehen zusammen, andererseits gibt es kein Rezept, das auf alle Kontexte passt. Wir müssen Dinge ausprobieren, reflektieren, die Perspektive wechseln und es erneut versuchen.