5 (+1) Fragen an: Dr. Myriam Dunn Cavelty (Dozentin DAS ETH in Militärwissenschaften)

«Inspired by the best». Wir gehen unserem Claim auf den Grund: Wo und was sind Inspirationsquellen in der Weiterbildung? Dr. Myriam Dunn Cavelty ist Dozentin im DAS ETH in Militärwissenschaften. Sie findet Inspiration in jeder einzelnen Person an der ETH Zürich, die mit ihrer Neugier und ihrem Wissensdrang neue Erkenntnisse generiert.

School for Continuing Education: Woher kommt Ihr Antrieb für Ihre Projekte/Ihre Arbeit?

Dr. Myriam Dunn Cavelty: Ich freue mich jeden Tag auf den Austausch mit interessanten Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen im In- und Ausland, seien das Kollegen oder Studierende! So wird man immer wieder herausgefordert und hört nie auf zu lernen. Grundsätzlich empfinde ich es als riesiges Privileg, gesellschaftlich relevante Themen in der Tiefe bearbeiten und mit meinem Wissen zu Lösungen beitragen zu können.

Was oder wer hat Sie an der ETH Zürich besonders inspiriert?

Jede einzelne Person an der ETH, die mit ihrer Neugier und ihrem Wissensdrang neue Erkenntnisse generiert. Aus vielen Einzelteilen entsteht ein dynamisches, zukunftsträchtiges Ganzes. Es gefällt mir auch, dass die ETH Zürich als Gesamtinstitution bestrebt ist, mit der Zeit zu gehen. Dazu gehört nicht nur Exzellenz in Forschung und Lehre, sondern auch die organisatorische Weiterentwicklung.
 

Portrait von Dr. Myriam Dunn Cavelty (Bild von Gion Mathias Cavelty)
Dr. Myriam Dunn Cavelty (Bild: Gion Mathias Cavelty)

Myriam Dunn Cavelty ist Senior Scientist und stellvertretende Leiterin des Center for Security Studies der ETH Zürich. Sie forscht und lehrt im Bereich der Cybersicherheitspolitik. Ebenso berät sie Regierungen und Unternehmen zu sicherheitspolitischen Aspekten der Digitalisierung.

Der Mehrwert des DAS ETH MILWISS für Sie in einem Satz zusammengefasst.

Diese Art von Ausbildung an einer der renommiertesten Hochschule der Welt ist einzigartig. Wir schlagen eine Brücke zwischen militärfachlichen und militärwissenschaftlichen Inhalten und ermöglichen es den Studierenden, die nationale Sicherheitspolitik der Schweiz im notwendigen internationalen Kontext zu verstehen und sich darüber hinaus mit Studierenden anderer Fachrichtungen auszutauschen.

Wie wirken sich aktuelle Konflikte und Kriege auf die vermittelten Inhalte des DAS MILWISS aus? Werden eher etablierte Strategien betrachtet oder wird unter Umständen das gesamte Programm aus aktuellem Anlass umgestellt?

Wir behandeln sowohl aktuelle Gefahren wie auch etablierte Strategien bzw. Gegenmassnahmen. Bestehendes internationales Wissen reflektieren wir aufgrund von aktuellen Ereignissen, deshalb muss nichts umgestellt werden. Auch die schweizerischen Bezüge sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Weiterbildung, denn wir wollen für die Berufstätigkeit der zukünftigen Berufsoffiziere relevant sein, aber die helvetischen Besonderheiten müssen immer im globalen und regionalen Kontext verstanden werden.

Aus Kreisen von Digitalexpert:innen wird der Regierung immer wieder mal Rückständigkeit in Bezug auf digitale Infrastrukturen und deren Sicherheit vorgeworfen. Wie schätzen Sie die Lage in der Schweiz ein?

Leider gibt es zu viele Faktoren, die zu viel Cyber-Un-Sicherheit führen – nicht nur in der Schweiz. Die digitale Infrastruktur wurde nie dafür geschaffen, hochsensible Daten zu generieren und auszutauschen. Wir stehen also nicht schlechter oder besser da als vergleichbare Länder. Was wir noch besser hinkriegen müssen: Den Risiken der Digitalisierung pragmatisch zu begegnen, so dass die vielen Vorteile auch in Zukunft voll ausgeschöpft werden können.

Und wie steht es um die Sicherheit bei kritischen Infrastrukturen (z.B. Kernkraftwerke)?

Da können sie nur mit Cybermitteln aus der Ferne keine grosse Katastrophe auslösen. Sowieso eigenen sich Cyberattacken kaum für zerstörerische Aktionen. Ein gezielter, komplexer Angriff dauert lange, hat eine geringe Intensität und ist dazu noch unzuverlässig. Für Spionagezwecke, kürzere Unterbrüche und vor allem für Erpressungen (Stichwort: Ransomware) sind sie aber sehr gut geeignet. Solche werden uns auch in der Zukunft noch beschäftigen.

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