5 Fragen an: Prof. Dr. Christian Franck
«Inspired by the best». Wir gehen unserem Claim auf den Grund: Wo und was sind Inspirationsquellen in der Weiterbildung? Den Anfang macht Prof. Dr. Christian Franck, Dozent im CAS ETH in Applied Technology in Energy. Er sagt, dass ihn die enorme Neugier der Teilnehmenden und ihr hoher Einsatz überrascht hat.
School for Continuing Education (SCE): Woher kommt Ihr Antrieb für Ihre Projekte/Ihre Arbeit?
Prof. Dr. Christian Franck: Zum einen treibt mich die reine Neugier: Ich liebe es, Dingen auf den Grund zu gehen, zu verstehen wie die Welt und Natur funktionieren und dieses Wissen dann auf Neues anzuwenden. Zum anderen hoffe ich mit der Arbeit meiner Gruppe einen Beitrag zur dringend notwendigen Transformation unseres Energiesystems machen zu können. Sowohl durch unsere Forschung, die Ausbildung der jungen Ingenieur:innen, aber auch durch Vermittlung des Wissens an die Industrie und die breite Bevölkerung.
Was oder wer hat Sie an der ETH Zürich besonders inspiriert?
Vielmehr als eine einzelne Person oder eine einzelne Sache ist es die unglaubliche Vielfalt an hervorragenden Kompetenzen und Einrichtungen, die mich immer wieder aufs Neue inspirieren. Sich aus anderen Fachgebieten für die eigene Forschung inspirieren zu lassen ist enorm fruchtbar. Und auch die Möglichkeit unkompliziert die Infrastruktur anderer Gruppen zu nutzen oder unsere von anderen Gruppen nutzen zu lassen ist extrem hilfreich, um über das eigene Fachgebiet hinausschauen zu können.
Können Sie den Mehrwert Ihres Weiterbildungsprogrammes in einem Satz zusammenfassen?
Bei den jüngeren Studierenden muss alleine ich mir Gedanken machen, welches Wissen für sie später im Berufsleben notwendig ist. Die CAS-Teilnehmenden stattdessen stellen während des Kurses Fragen zu Themen die für sie bereits heute relevant im Berufsleben sind. Das kann ich dann in meine Vorlesungen (und ggf. auch in unsere Forschung) mit einfliessen lassen.
Was hat Sie während des (laufenden) Weiterbildungsprogramms am meisten überrascht oder beeindruckt?
Mich hat die enorme Neugier der Teilnehmenden und ihr hoher Einsatz überrascht. Die jüngeren ETH-Studierenden sind grösstenteils auch sehr motiviert und wissbegierig, aber bei den CAS-Teilnehmenden ist der Kursbesuch mit einem spezifischen Zweck und Kontext verbunden. Es kommen in der Vorlesung deshalb viel mehr und viel konkretere Fragen zu Themen rechts und links des eigentlichen Stoffs.
Wie werden wir in Zukunft Elektrizität übertragen?
Die wichtigste Frage ist meiner Meinung nach nicht «Wie» sondern «Wie viel elektrische Energie werden wir in Zukunft übertragen?». Um die nötigen CO2-Emissionsreduktionsziele erfüllen zu können wird die Antwort auf die Frage «Viel mehr als heute!» sein. Und um das zu erreichen werden wir alles nutzen müssen, das uns zur Verfügung steht: Existierende und neue Leitungen, über- und unterirdische Übertragung, sowohl dezentral aus dem Quartier aber auch aus weiter entfernt gelegenen Regionen, wo uns günstig grosse Mengen erneuerbar erzeugter Energie zur Verfügung stehen.
Informationen zum CAS ETH in Applied Technology in Energy